Bittet ein Mediator Geld von den Parteien?

Was ist Mediation?

Das Mediationssystem ist ein Streitbeilegungsverfahren, das in Zivilrechtstreitigkeiten angewendet wird. Der Mediator übernimmt die Rolle eines unparteiischen Schlichters, der entweder von den Parteien frei gewählt oder im Falle eines Antrags automatisch ernannt wird. Mediation wird in zwei Kategorien unterteilt: obligatorische und freiwillige Mediation.

Obligatorische Mediation: In Zivilrechtsstreitigkeiten ist die Mediation eine Voraussetzung, um Klage erheben zu können. Die Parteien werden ermutigt, die strittigen Punkte zunächst durch Mediation zu lösen, bevor sie eine Klage einreichen. Freiwillige Mediation: Hierbei handelt es sich um einen freiwilligen Weg, den die Parteien in jeder zivilrechtlichen Angelegenheit nach ihrer Wahl beschreiten können.

Wie verläuft der Mediationsprozess?

Nachdem die Parteien entweder verpflichtend oder freiwillig den Weg der Mediation gewählt haben, verläuft der Prozess in beiden Fällen auf die gleiche Weise:

Einladung zur Sitzung: Der zugewiesene Mediator sendet eine Einladung an die Parteien, um das Streitthema zu besprechen. In der Einladung werden der Ort und die Uhrzeit des ersten Treffens zur Lösung des Problems besonders angegeben.

Sitzungen: Bei diesem Treffen bringt die antragstellende Partei ihre Forderungen gegenüber der anderen Partei vor. Das Treffen muss nicht in einer Sitzung abgeschlossen werden; es können mehrere Sitzungen abgehalten werden, um eine Lösung zu finden.

Ergebnis: Der Mediator erstellt ein Protokoll über die Vereinbarung oder das Scheitern der Einigung und lässt es von den Parteien unterzeichnen, um den Fall zu schließen.

Fragt der Mediator die Parteien nach Geld?

Der Mediator verlangt kein Geld von den Parteien. Wenn am Ende der Sitzungen ein Einigungsprotokoll erstellt wird, wird festgelegt, welcher der Parteien wie viel von der im Gesetz festgelegten Gebühr des Mediators zu zahlen hat. Im Falle der Erstellung eines Protokolls über das Scheitern der Einigung wird zu diesem Zeitpunkt keine Gebühr an den Mediator gezahlt. Wird im Streitfall eine Klage erhoben, wird die Gebühr von der unterliegenden Partei eingetrieben.

Schickt der Mediator Nachrichten an die Parteien?

Ein Mediator sendet keine Nachrichten an die Parteien. Er kann lediglich über die Einladung zur Sitzung per Nachricht informieren. Diese Benachrichtigung dient jedoch nicht dazu, die Parteien zu verängstigen oder Geld zu verlangen. Falls der Antragsteller eine Entschädigung verlangt, wird diese Zahlung nicht ohne die Unterzeichnung des Vergleichsprotokolls vorgenommen. Die Information, dass eine Zahlung ausschließlich telefonisch angefordert wird und ohne jegliche Dokumente zu unterschreiben durchgeführt wird, sowie dass der Fall abgeschlossen wird, ist völlig unbegründet.

Ist die Person, die die gefälschte Mediationsnachricht sendet, ein Anwalt?

Wenn Sie auf die gefälschte Mediationsnachricht antworten, wird sich die Person als Anwalt ausgeben. Name, Nachname, Registrierungsnummer und sogar das Foto gehören möglicherweise einem echten Anwalt. Diese Informationen sind jedoch leicht zugänglich und werden von Betrügern genutzt, um die Identität eines echten Anwalts zu stehlen. Der Absender der Nachricht und die Person, die Geld verlangt, um den Fall zu schließen, ist jedoch nicht der angegebene echte Anwalt. Der angegebene Anwalt ist ebenfalls Opfer dieses Verbrechens.

Beispiel für eine gefälschte Mediationsnachricht:

Sehr geehrte/r ………, heute ist der letzte Tag Ihrer Mediationsakte. Bitte rufen Sie uns an, um nicht benachteiligt zu werden.

Falls Sie aufgrund der Beschwerde in Bezug auf Ihre Mediationsakte keine Zahlung leisten, wird Ihr Fall an das Gericht weitergeleitet und eine Klage wird erhoben.

Wie erkennt man, dass Nachrichten von einem Kurierservice, einem Investor oder einer illegalen Wettseite, wie auch bei der Mediation, gefälscht sind?

Es gibt eine große Anzahl von Menschen, die ebenfalls Opfer von weiteren Nachrichtenbeispielen geworden sind, die von Betrügern verwendet werden. Personen, die vom Internetshopping vieler Menschen profitieren, senden Nachrichten an die Opfer, als kämen sie von einem Kurierservice. Da die verlangten Beträge in diesen Nachrichten niedrig sind, neigen die Opfer dazu, zu bezahlen. Allerdings sollte das Opfer solchen Nachrichten nicht vertrauen.

„Sie haben Ihr Paket nicht erhalten… Sie müssen …… TL bezahlen, andernfalls werden wir eine Beschwerde einreichen.“

Es ist besonders wichtig, auf Betrugsmaschen unter dem Vorwand von Investmentgesellschaften zu achten. Zum Beispiel wird eine Mitgliedschaft in einem falschen Investmentgesellschaftskonto abgeschlossen und eine Zahlung wird vorgenommen. Die Betrüger täuschen dann vor, dass das 3-4-fache des eingezahlten Betrags zurückgefordert werden kann, und verlangen von den Opfern zusätzliche Zahlungen, um ihr Geld zurückzuziehen.

In Betrugsversuchen über illegale Wettseiten behaupten die Täter, sie hätten die betroffenen Personen über die Staatsanwaltschaft kontaktiert, und geben an, dass eine Anzeige gegen die betroffene Person wegen der Mitgliedschaft auf einer illegalen Wettseite eingereicht wurde. Sie verlangen eine Zahlung, um den Fall zu schließen. Dies ist jedoch ein rein betrügerischer Versuch.

In Wirklichkeit kann eine durch die Justizbehörden eingeleitete Untersuchung oder Klage nicht durch Zahlung geschlossen werden. Wenn solche betrügerischen Nachrichten empfangen werden, sollte sofort ein Anwalt aufgesucht werden, um die Echtheit der Nachricht zu überprüfen. Zudem ist es wichtig, dass betroffene Personen überprüfen, ob unter ihrem Namen ein Verfahren bei den Gerichten oder über das E-Government-System eröffnet wurde.

Wenn Sie mit solchen Betrugsversuchen konfrontiert werden:

Nutzen Sie offizielle Kanäle: Bei rechtlichen Angelegenheiten wie Beschwerden oder Klageakten dürfen nur gerichtliche Behörden und offizielle Kanäle genutzt werden. Jegliche Informationen zu persönlichen Daten sollten nur über diese Kanäle verifiziert werden.

Holen Sie rechtliche Unterstützung: Wenn Sie solche Nachrichten erhalten, wenden Sie sich sofort an einen Anwalt, um zu überprüfen, ob die Nachricht echt ist. Rechtliche Beratung ist der zuverlässigste Weg, um gegen Betrug vorzugehen.

Achten Sie auf Forderungen nach Zahlungen: Rechtliche Akten können nicht durch Zahlung von Geld geschlossen werden. Eine solche Forderung ist ein Hinweis auf Betrug.

Was ist bei gefälschten Mediationsnachrichten zu tun?

Um sich gegen solche Betrugsversuche zu schützen und vorsichtig zu sein, sollten Sie im Falle des Erhalts einer ähnlichen Nachricht einen Anwalt, insbesondere einen Strafverteidiger, konsultieren. Die Anleitung eines erfahrenen Strafverteidigers hilft, die Echtheit der Nachricht zu überprüfen, den Verlust von Rechten zu verhindern und den rechtlichen Prozess korrekt fortzusetzen. Rechtliche Unterstützung stellt sicher, dass Ihre gesetzlichen Rechte geschützt werden.

Anwalt Duygu OKUNAKOL & Anwalt Gökhan AKGÜL

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